1852 Reims
1931 Paris
Der französische Maler, Zeichner, Karikaturist und Graphiker Jean-Louis Forain wird am 23. Oktober 1852 in Reims geboren. Sein eigentlicher Name ist Louis Henri. Im Jahre 1863 zieht Jean-Louis Forain mit seiner Familie nach Paris. Im Louvre kopiert er alte Meister. Er schließt die Bekanntschaft mit dem Pariser Historienmaler Louis Jacquesson de la Chevreuse (1839 – 1903), von dem er seinen ersten Zeichenunterricht erhält. Anschließend absolviert Jean-Louis Forain eine kurzzeitige Ausbildung an der École des Beaux Arts im Atelier von Jean-Léon Gérôme (1824 – 1904). Doch ist der Künstler von der akademischen Methode an der École unbefriedigt. Jean-Baptiste Carpeaux (1827 – 75) stellt Forain als Gehilfen ein. Nach der Entlassung lebt er völlig mittellos.
Im dt.-franz. Krieg (1870/71)ist Jean-Louis Forain an der Verteidigung der Festung Montrouge beteiligt. Zeitgleich ist er Schüler des Karikaturisten André Gill (1840 – 85). Forain sympathisiert mit den Pariser Kommunarden. Nach Beruhigung der politischen Lage wird er auf Radierungen von Francisco de Goya (1746 – 1828) aufmerksam. Weiterhin findet der Künstler Zugang zum "club zutiste" und den Abendessen der "Vilains Bonshommes". Im Jahre 1874 wird seine erste Saloneinsendung "Nature Morte à la Bouteille" abgelehnt. Außerdem veröffentlicht er erste Zeichnungen, unter anderem in "La Cravache parisienne". Bestimmend ist zu dieser Zeit der Einfluss der Impressionisten, hier vor allem Édouard Manets (1832 – 83) und Edgar Degas’ (1834 – 1917). Auf Einladung von Degas beteiligt sich Jean-Louis Forain zwischen 1879 und 1886 viermal an der Ausstellung der Impressionisten. Der Schriftsteller Joris-Karl Huysmans (1848 – 1907) ist von Forains Arbeitsweise begeistert und lässt sich 1878 in Pastell porträtieren.
1889 gründet Jean-Louis Forain die Wochenschrift "Le Fifre", die er selbst illustrativ und literarisch besorgt. Nachdem Jean-Louis Forain von 1875 bis 1890 vorwiegend realistische Szenen radiert, wechselt er später zur Lithographie. Ab 1890 konzentriert er sich auf mit der Toilette beschäftigte weibliche Aktfiguren und Milieustudien. Im Jahre 1891 beginnt die Zusammenarbeit mit der Zeitung "Le Figaro".
Doch auch andere Zeitungen bemühen sich um Forains bissige Darstellungen, mit denen er zum Nachfolger von Honoré Daumier (1808 – 1879) wird. Auf Grund von einschneidenden politischen Ereignissen folgt eine allmähliche Umorientierung des Künstlers von der Gesellschafts- zur Politsatire. Im Jahre 1898 gründet Forain mit Caran d’Ache (1858 – 1909) die Zeitschrift "Psst!".
Ab 1902 beschäftigt er sich vor allem mit religiösen Themen und unternimmt zahlreiche Pilgerfahrten nach Lourdes. Außerdem erweitert er seinen Themenkreis um dramatische Gerichtsszenen. Im Jahre 1913 findet eine Retrospektive mit 390 Blättern Jean-Louis Forains in Paris statt. Während des ersten Weltkrieges veröffentlicht er seine Zeichnungen in den Zeitungen "Opinion", "Le Figaro" und "Oui" und zeigt damit seinen wahrhaftigen Patriotismus. Nach dem Krieg wendet sich Jean-Louis Forain allmählich vom Zeichnen ab und wieder der Malerei zu. Im Jahre 1902 leitet der Künstler die Association de la République de Montmartre und die Société des Dessinateurs Humoristes. 1923 wird er ins Institut de France gewählt und 1925 zum Präsident der Société National des Beaux Arts. Lean-Louis Forain stirbt am 11. Juli 1931 in Paris.
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