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Gian Jacopo Caraglio

1505 Verona oder Parma
1565 Krakau


Der italienische Kupferstecher, Medailleur, Gemmenschneider und Goldschmied Gian Jacopo Caraglio wird um das Jahr 1505 in Verona oder Parma geboren. Ausgehend von einigen Signaturen vermuten verschiedene Autoren Parma als Herkunftsort. Viele der Werke Gian Jacopo Caraglios sind von Marcantonio Raimondi (1480 – 1534) beeinflusst, der im 3. Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts vorwiegend nach Zeichnungen Raffaels (1483 – 1520) sticht. Caraglio befindet sich zeitgleich in Rom.
Nach der Zerstörung seiner Werkstatt während des Sacco di Roma im Jahre 1527 geht er nach Venedig, wo er bis 1537 arbeitet. Während dieser römischen und venezianischen Zeit entstehen Druckgraphiken vor allem nach Francesco Mazzola (1503 – 40), Raffael, Perin del Vaga (1501 – 47), Baccio Bandinelli (1488 – 1560), Rosso Fiorentino (1494 – 1540), Tizian (um 1490 – 1576) und anderen zeitgenössischen Künstlern. Nach Tizian entstehen zunächst die Kupferstiche die "Verkündigung" und das "Porträt des Pietro Aretino".
Im Jahre 1526 fertigt Gian Jacopo Caraglio den Kupferstich der "Anbetung der Hirten" nach der Geburt Christi von Francesco Mazzola, genannt "il Parmigianino". Eben dieses Blatt dient dem Künstler als Vorlage für den Steinschnitt der "Geburt Christi" in Bergkristall.
Möglicherweise auf Empfehlung des Pietro Aretino (1492 – 1556) begibt sich Gian Jacopo Caraglio 1539 nach Polen. Während dieses Aufenthaltes in Polen entstehen keine Druckgrapiken. Möglicherweise fehlt dem Künstler dafür die Anregung durch italienische Künstler.
Ab dem 3. Juli 1545 befindet sich Caraglio im Dienst des Königs Sigismund I. von Polen (1467 – 1548). Nach dessen Tod bleibt der Künstler bis zu seinem eigenen Tod als "servitor regius" am Hof des Königs Sigismund II. August (1520 – 72). Aus dieser Zeit stammt eine Kamee mit dem Porträt der Barbara Radziwill (1520 – 1551), der Gemahlin des Königs Außerdem fertigt Caraglio zwei Kameen mit den Büsten Sigismund II. und eine Medaille mit der Büste Sigismud II.
Im Jahre 1552 folgt er dem königlichen Hof in seine zweite Residenzstadt Wilno, wo er kurze Zeit arbeitet. In den Monaten zwischen Mai und August 1552 unternimmt er eine Reise nach Italien. Aus dem Jahre 1554 kennen wir eine Kamee Caraglios mit der "Porträtbüste der Königin Bona im Profil". Gian Jacopo Caraglio stirbt am 26. August 1565 in Krakau. Hier ist er in der Karmeliterkirche begraben.


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