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André Kertész

1894 Budapest
1985 New York


André Kertész wird am 2. Juli 1894 in einer jüdischen Familie in Budapest geboren. Kertész ist Angestellter an der Budapester Börse und beginnt nebenbei als Autodidakt zu fotografieren. Während seines Militärdienstes (1914-15) in der Österreich-Ungarischen Armee macht er mit seiner Leica Fotos an der Front, bis er schwer verwundet den Kriegsdienst beendet. 1917 veröffentlicht er seine erste Aufnahme in der Zeitschrift "Érdekes Ujság", fotografiert aber weiterhin als Amateur.
Seine fotografische Karriere beginnt erst in Paris, wohin er 1925 übersiedelt. Dort verkehrt er in Künstlerkreisen, lernt u.a. Man Ray, André Breton, Robert Capa und Mondrian kennen. Er fertigt Porträts der Pariser Bohème und arbeitet als freier Fotograf. Seine Aufnahmen erscheinen in den großen Zeitschriften und Tageszeitungen Frankreichs, Deutschlands und Englands und sind zudem auf wichtigen internationalen Ausstellungen zu sehen.
Außerdem publiziert André Kertész ab 1933 eigene Fotobücher – sein bekanntestes Buch "Paris vu par André Kertész" erscheint 1934 und zeigt deutlich, wie sehr er diese Stadt liebt. André Kertész ist ein vielseitiger Fotograf, der sich nie einem Stil unterworfen hat. Viele Arbeiten zeigen sein Geschick, eigentlich Unspektakuläres des Alltags gekonnt ins Bild zu setzten – aber mit Aufnahmen wie "Die Gabel" schuf er ein Stillleben im Stil der Neuen Sachlichkeit, "Mondrians Pfeife und Brillen" folgt eher konstruktivistischen Ideen und es existieren auch surrealistisch geprägte Fotos, wie z.B. "Distorsions".
André Kertész wandert 1936 nach New York aus, wo er sich als freier Fotograf verdingt. Die angespannte politische Situation führt ab 1939 dazu, dass er aufgrund seiner Herkunft zum "feindlichen Ausländer" erklärt wird und Publikationsverbot erhält. 1944 bekommt André Kertész die amerikanische Staatsbürgerschaft und ist wieder erfolgreich freiberuflich für die Presse tätig. Er hat zwei große Einzelausstellungen in den USA und wird mehrfach für sein Werk ausgezeichnet. Kertész fühlt sich Paris jedoch immer noch so verbunden, dass er 1984 dem französischen Staat seine Negative und persönlichen Dokumente vermacht.
André Kertész stirbt am 28. September 1985 in New York.


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