1897 Würzburg
1966 Wamel
Albert Renger-Patsch, geboren am 22. Juni 1897 in Würzburg, ist Mitbegründer und Kopf der fotografischen Bewegung der "Neuen Sachlichkeit" in Deutschland.
Renger-Patsch beginnt nach seinem Kriegsdienst im Ersten Weltkriegs ein Chemiestudium in Dresden, welches er aber abbricht, um 1922 eine Stelle als Leiter des Bildarchivs des Folkwang-Verlags in Hagen anzunehmen. Nach kurzen beruflichen Zwischenstationen in Berlin und Kronstadt kehrt er zum Folkwang-Verlag zurück und veröffentlicht dort 1925 sein erstes eigenes Fotobuch. Im selben Jahr verlässt er den Verlag, um sich in Bad Harzburg als Fotograf selbstständig zu machen.
1927 hat Albert Renger-Patsch seine erste größere Ausstellung in Lübeck und 1928 erscheint sein für die Neue Sachlichkeit wegweisendes Buch "Die Welt ist schön". Stilistisch sind seine Fotografien durch eine präzise Sachlichkeit und formale Strenge charakterisiert.
Albert Renger-Patsch wendet sich strikt gegen die "romantisierende" Kunstfotografie seiner Zeit und fordert absolute Gegenstandstreue, präzise Beleuchtung der Objekte, Detailgenauigkeit, perfekte Beherrschung der optischen und chemischen Vorgänge. Nach Albert Renger-Patsch geht es darum, "mit den Mitteln der Photographie Photographien zu schaffen, die durch ihre photographischen Qualitäten bestehen können ohne, daß wir von der Kunst borgen".
Viele Aufnahmen in "Die Welt ist schön" thematisieren die industrielle Kultur der Vorkriegszeit. Die Begeisterung für die rationale Kraft von Technik und Maschinen ist ein typisches Charakteristikum der Bewegung der "Neuen Sachlichkeit". Zu ihren deutschen Vertretern werden auch August Sander und Karl Blossfeld gezählt.
In den folgenden Jahren arbeitet Albert Renger-Patsch in einem Atelier im Folkwang-Museum Essen, nimmt an der Ausstellung Film und Foto in Stuttgart teil und erstellt zahlreiche Aufnahmen von Industrie- und Stadtlandschaften. Ab 1933 unterrichtet für ein Jahr an der Folkwangschule und bearbeitet Aufträge für Unternehmen wie z.B. das Glaswerk Schott in Jena.
Während des Zweiten Weltkriegs wird ein erheblicher Teil seines Fotoarchivs durch Bomben zerstört. Albert Renger-Patsch lebt ab 1944 in Wamel bei Soest, wo er einige Fotobände publiziert.
Albert Renger-Patsch stirbt am 27. September 1966 in Wamel.
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